24h-Lauf und Berlin Marathon
Ein ereignisreiches Wochenende liegt hinter uns!
Der 24h-Lauf für Kinderrechte im Freiburger Seeparkstadion ist seit Jahren eine feste Größe in unserem Jahreskalender. Doch (aus unserer Sicht „leider“) fand der Lauf dieses Jahr nicht zu seinem „normalen“ Termin im Sommer statt, stattdessen wurde er auf das vergangene Wochenende verschoben. Für uns nicht ganz so glücklich, da viele unserer Läuferinnen und Läufer entweder beim Marathon in Berlin im Einsatz waren oder aber ihren Wettkampf schon hinter sich oder kurz vor sich haben. Die Suche nach fleißigen (und erholten) Lauf-Beinen gestaltete sich dieses Jahr also etwas schwieriger als zuletzt, daher gingen wir ohne die sonstige Sieg-Ambition ins Rennen.
Los ging es also am Samstag Nachmittag um 16 Uhr. Das Hauptziel des Laufes ist es natürlich Spenden zu erlaufen, die dann für Projekte rund um das Thema Kinderrechte eingesetzt werden. Auch wir haben einen Spendenbetrag pro Runde gehabt, es war also genug Ansporn da schnell zu laufen! ;-)
Die schnellste Taktik, das hatte sich in den letzten Jahren klar heraus kristallisiert, war es immer möglichst kurze Intervalle zu laufen, so konnte das höchstmögliche Tempo aufrecht erhalten werden. Lt. Reglement (auch wenn das manche Teams etwas anders auslegten) liefen wir also immer eine Runde im Wechsel. Jeder 400m und den Staffelstab weiter geben. Runde für Runde, Läufer/in für Läufer/in. Nach etwa 2h der erste Blick auf den Monitor mit den Live-Ergebnissen - wir führen! - Moment mal wir führen? Das war doch gar nicht der „Plan“? Naja egal - der Lauf ist ja noch lang! Mal schauen was noch passiert.
Stück für Stück setzte sich das Team des ASG Gundelfingen von uns ab. Die überzahl der frischen Beine machte sich so
langsam bemerkbar… In regelmäßigen Abständen kamen ganze neue Schulklassen zum Laufen an - 20 unbelastete neue Läufer/innen.
Wir waren meistens schon froh wenn 2-3 „frische Paar Beine“ pro Stunde bei uns ankamen - kam niemand liefen die anderen eben noch weiter ;-)
Wir verloren peu á peu an Boden. Um 2 Uhr nachts waren es 15 Runden Rückstand. Doch aufgeben kam nicht in Frage! Der Lauf ist ja noch lang ;-).
Und tatsächlich gelang es uns wieder ein bisschen was vom Vorsprung der ASG’ler ab zu knabbern. Die Nacht vergeht - 6 Uhr morgens (im Vergleich zum Sommer immer noch Stockfinster) wir haben noch
10 Runden Rückstand. Aber für ein paar Stunden eine Truppe richtig schneller Leute am Start! Die Aufholjagd geht weiter.
Um 8 Uhr sind wir in der gleichen Runde wie das ASG. Es geht hin und her - mal sind sie ein paar hundert Meter vorne - mal wir.
Um 9 Uhr ist auch Start zum Berlin Marathon - dem zweiten Großevent am Wochenende.
Natürlich werden in Freiburg die Handy gezückt! Die Kameraden und Freunde in Berlin Tracken, den Profis über den Livestream beim Laufen zu schauen und dabei neue Energie tanken!
Zwischendrin natürlich immer mal wieder ein 400m-Ründchen laufen ;-)
Wir schafften es tatsächlich uns Runde um Runde von unseren Verfolgern ab zu setzen. Um 12 Uhr hatten wir zwischen 4 und 5 Runden Vorsprung (umgerechnet 2km - nicht viel wenn man bedenkt dass zu dem Zeitpunkt schon etwa 300km gelaufen waren).
Einschub: Berlin Marathon:
Während wir in Freiburg unsere Runden drehten ging es in Berlin auf „eine große Schleife“ über 42,195km - Berlin Marathon eben. Bei Temperaturen etwas unter 20grad und leichtem Regen eigentlich
gute Lauf-Bedingungen!
Und unsere Läuferinnen und Läufer zeigten ein mal mehr starke Leistungen!
Reiner (Ziel:Bestzeit von 2h55 unterbieten) kam als erster im weiß-orangenen Trikot über die Ziellinie: 2:49:05. Ein sehr guter Auftakt.
Es folge Sebastian (Ziel unter 3h15) der seinen ersten Marathon trotz leichtem Hänger zw. km 35 und 40 souverän in 3h12 ins Ziel brachte.
Wolfgang (Zitat: „Ich lauf nur locker im 6er Schnitt) kam nach entspannten 3h52 ins Ziel (5:30er Schnitt).
Franzi (erster Marathon, wenn möglich unter 4h) kam nach einen sehr guten Debüt in 4h (und 19sek) ins Ziel - schade um die paar Sekunden aber wenn man die Erkältung letzte Woche bedenkt trotzdem ein super Debüt!!
Martin und Gerd (wollten nur ein bisschen Spaß haben und Gerds Major-Medaille abholen) überquerten die Ziellinie zusammen nach 4h05.
Amanda kam in 4h09 ebenfalls zufrieden ins Ziel!
Christoph hatte nach holpriger Vorbereitung einen harten Tag und kam in 4h46 ins Ziel.
Und zum krönenden Abschluss: Moni (Zitat: „Ich kann keinesfalls mehr unter 5h laufen) lief ohne Uhr - nur nach Gefühl - nach kleinem Malheur am Start fast ohne Chip. Und kam in 4h51 ins Ziel!
In Berlin waren also alle Happy - doch wie war der Stand in Freiburg?
In den letzten Stunden (etwa ab 11 Uhr) kratzten wir nochmal alle Reserven aus uns heraus - viele die schon die halbe (oder auch die ganze) Nacht durchgerannt sind liefen unermüdlich ihre Runden, dazu kamen immer mehr (auch unangekündigte) Läufer aus unseren Kursen, mit Freunden und Familie. Wir drehten Runde für Runde und konnten unseren Vorsprung nicht nur sichern sondern souverän ausbauen!
Am Ende standen 947 Runden (etwa 374km) und etwa 3km Vorsprung vor Platz 2 zu Buche!
Der zweite Sieg in Folge beim 24h Lauf, der 5. insgesamt bei unserer 6. Teilnahme.
Ein riesen Dank geht hierfür an alle fleißigen Läuferinnen und Läufer! Egal ob ihr „nur“ für eine Runde dabei wart oder den gesamten Lauf über Runde für Runde geballert seid - ihr alle wart und seid wichtiger Bestandteil des Teams! :-)
Und zu guter letzt noch die vielleicht beste Nachricht des Wochenendes: die Gesamtsumme der Spenden des Laufes beträgt
sich auf etwa 30.000€ für den guten Zweck!
Dafür hat sich die ganze Quälerei doch gelohnt!